Schlafstörungen: Behandlung und Therapie

Was tun bei Schlafstörungen? Das Behandlungsspektrum ist breit und muss auf den Schweregrad und die Ursache der Schlafstörung abgestimmt werden: Angefangen bei einfachen Selbsthilfetechniken, pflanzlichen Schlafmitteln, bis hin zu rezeptpflichtigen Medikamenten oder einer Psychotherapie.

*Rezeptpflichtige Arzneimittel erfordern eine ärztliche Verschreibung
Medizinisch geprüft durch
unser internes Medical Team

Letzte Änderung:

24.7.24

Das Wichtigste in Kürze
  • Zur Behandlung von Schlafstörungen gibt es verschiedene Ansätze, von Verhaltensänderungen und Entspannungstechniken bis hin zu rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Medikamenten.
  • Psychotherapeutische Maßnahmen wie kognitive Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische Ansätze können bei langfristigen und schweren Schlafstörungen helfen.
  • Bei sekundären Schlafstörungen, die durch andere Erkrankungen verursacht werden, ist eine Behandlung der zugrunde liegenden Krankheit notwendig.

Besser Schlafen: Was Du selbst tun kannst

In unserer Schlafroutine können bereits kleine Verhaltensanpassungen große Veränderungen erzielen. Es gibt einige Tipps und Techniken aus der Verhaltenstherapie, die Du alleine ausprobieren kannst, um Deinen Schlaf zu fördern. Sie bieten sich vor allem bei nur gelegentlich auftretenden Schlafproblemen an. Bei schweren Schlafstörungen solltest Du einen Arzt aufsuchen.

Schlafhygiene - das 1x1 des guten Schlafs

Die Schlafhygiene meint eine Reihe von Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die erwiesenermaßen einen gesunden Schlaf fördern. Die Maßnahmen setzen an der Nahrung, an täglichen Aktivitäten oder dem Schlaf selbst an und lassen sich einfach in den Tagesablauf integrieren.

Warum das hilft?
  • Einige dieser Tipps zielen auf eine Stabilisierung Deines Schlaf-Wach-Rhythmus ab. Es wird eine Routine geschaffen, die mit dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus und Deiner inneren Uhr kompatibel ist. Körperliche Prozesse werden nachts in den Energiesparmodus gefahren, was die Schlafqualität deutlich verbessert.

  • Durch eine Verkürzung der Bettzeit soll Dein Schlafdruck erhöht werden. Die Idee: Wenn Du ausreichend müde bist, haben schlafstörende Faktoren wie Grübeleien weniger Macht - Irgendwann schläfst Du einfach ein.

Schlaftipps to go: Mit einfachen Übungen einschlafen

Neben diesen allgemeinen Verhaltenstipps gibt es auch eine Reihe von Übungen und Techniken die im Moment des Zubettgehens für Entspannung oder Ablenkung sorgen können. Denn eine häufige Ursache für Einschlafprobleme ist eine hohe Grundanspannung vor dem Schlafengehen. Hier setzen Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation und Yoga an. Beispiele dafür sind:

  • 4-7-8-Einschlaftechnik - eine Atemübung, mit der man innerhalb weniger Minuten einschlafen können soll.
  • Progressive Muskel-Relaxation - eine Entspannungstechnik, die über das gezielte Anspannen und Entspannen einzelner Muskelgruppen läuft
  • Meditation -  Übungen, die eine nichtwertende Aufmerksamkeit auf das Jetzt richten und so zu ganzheitlicher Entspannung führen
  • Bewusstes Musikhören - als Schlafroutine, zum Abschalten und Entspannen

Psychotherapie

Bei längerfristiger oder stark belastenden Schlafstörung ist professionelle Hilfe ratsam. Anlaufstelle ist eine psychotherapeutische oder psychiatrische Praxis sowie Selbsthilfegruppen. Als Therapiemethoden bieten sich zum Beispiel eine kognitive Verhaltenstherapie oder eine tiefenpsychologische Psychotherapie an.

  • Die Verhaltenstherapie fokussiert eine schnelle Symptomlinderung durch ein Erlernen eines angemessenen Denkens und Verhaltens in Bezug auf Deinen Schlaf.
  • Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass unbewusste seelische Konflikte den Schlaf stören. In der Therapie wird versucht, unbewusste Sorgen und Ängste zu identifizieren und abzubauen.

Therapeutische Techniken der Kognitiven Verhaltenstherapie

Hier ein kleiner Überblick über die klassischen Techniken der Verhaltenstherapie. Ihr Ziel ist, unpassende Annahmen zum Schlaf zu hinterfragen und zu bearbeiten und schlafförderndes Verhalten zu erlernen und langfristig umzusetzen.

  • Schlafrestriktion: Die Zeit im Bett wird deutlich reduziert und Schlafdruck ausgelöst.
  • Stimuluskontrolle: Das Bett wird nur zum Schlafen genutzt. Alle anderen Aktivitäten wie Fernsehen oder Essen werden woandershin verlagert (Ausnahme: Sex!)
  • Techniken gegen das Grübeln: die Grübelstoppmethode, Gedanken aufschreiben
  • Kognitive Umstrukturierung: Ungünstige Gedanken werden identifiziert, auf ihren Realitätsgehalt geprüft und durch günstigere und realistische Gedanken ersetzt.

Rezeptfreie Schlafmittel: Natürlich besser schlafen

Rezeptfreie Schlafmittel können ganz einfach in Drogerien, Reformhäusern und Onlineshops gekauft werden und setzen nicht - wie verschreibungspflichtige Schlafmittel es tun - einen Arztbesuch und ein ärztliches Rezept voraus.

Warum sind einige Schlafmittel rezeptfrei?

Frei verkäufliche Schlaftabletten sind meist besser verträglich und ärmer an Nebenwirkungen. Rezeptfrei bedeutet jedoch nicht, dass die Mittel bedenkenlos häufig und lange eingenommen werden dürfen. Denn je nach Präparat können sogar frei verkäufliche Schlafmittel unerwünschte Nebenwirkungen, Gewöhnungseffekte oder sogar Abhängigkeiten hervorrufen. Unter die rezeptfreien Schlafmittel fallen: Präparate mit dem natürlichen Schlafhormon Melatonin mit einer Dosis von maximal 1 mg Melatonin Präparate mit Tryptophan und 5-Hydroxytryptophan, welche Vorstufen von Melatonin darstellen Produkte mit dem beruhigenden Botenstoff Gamma-Aminobuttersäure (GABA) Ermüdende und schlaffördernde Antihistaminika, welche eigentlich bei Allergien eingesetzt werden Pflanzliche Schlafmittel wie Baldrian, Melisse, Hopfen, Lavendel oder CBD

Schlaf auf Rezept: Verschreibungspflichtige Schlafmittel

Rezeptpflichtige Schlafmittel sind nur mit einer ärztlichen Verschreibung erhältlich. Das ist auch gut so, denn die meisten verschreibungspflichtigen Schlaftabletten weisen ein großes Nebenwirkungsprofil sowie ein hohes Suchtpotenzial auf. Nicht umsonst sind allein in Deutschland nahezu 1,5 Millionen Menschen von Schlaf- und Beruhigungsmitteln abhängig. Unter die rezeptpflichtigen Schlafmittel fallen:

  • Das nebenwirkungsarme Circadin mit 2mg Melatonin
  • Die am häufigsten verwendeten, jedoch nicht ungefährlichen Benzodiazepine
  • Die neuen Z-Substanzen, auch Nicht-Benzodiazepin-Agonisten genannt
  • Die sedierenden Antidepressiva
  • Die schlafanstoßenden Antihistaminika
  • Die antipsychotischen Neuopleptika
  • Die risikobehafteten Narkotika und Hypnotika wie Ketamin, Propofol, Barbiturate oder Gase

Aufgrund der Gefahren, die von einigen rezeptpflichtigen Schlafmitteln ausgehen, sollten bei der Einnahme unbedingt die sogenannten K-Regeln eingehalten werden:

  • Klare Indikation
  • Kleinste notwendige Dosis
  • Kurze Anwendung
  • Kein schlagartiges Absetzen
  • Kontraindikationen beachten

Circadin mit 2mg Melatonin online kaufen

Circadin 2mg wird zur Behandlung der primären Insomnie bei Patienten ab 55 Jahren sowie off-label bei Verschiebungen des Tag-Nacht-Rhythmus (z.B. durch Jetlag) eingesetzt. Das verschreibungspflichtige Schlafmittel enthält den Wirkstoff Melatonin in Retardform und verbessert das Ein- und Durchschlafen, die Qualität des Schlafes sowie die Leistungsfähigkeit am Tag.

Das besondere an Circadin 2mg Melatonin: Es ruft kaum Nebenwirkungen hervor. Außerdem zeigen sich auch bei regelmäßiger Einnahme von Circadin 2mg keine Anzeichen für Rebound-Insomnie, Abhängigkeiten oder Entzugserscheinungen.

Sekundäre Schlafstörung: Behandlung der Ursache

Bei einer sekundären Insomnie, welche aufgrund einer anderen Krankheit oder der Einnahme spezieller Substanzen besteht, müssen neben den Schlafproblemen auch die eigentlichen Ursachen behandelt werden. Deshalb raten wir Dir, Dich mit Deinen Schlafproblemen an Deinen behandelnden Arzt zu wenden.

Gut zu wissen: Wenn Deine Schlafstörung durch Erkrankungen oder Substanzen bedingt sind, bedeutet das nicht, dass Du immun gegenüber anderen Behandlungsmethoden bist. So kann auch bei sekundärer Insomnie eine Veränderung der Schlafgewohnheiten sowie die Einnahme natürlicher Schlafmittel wie EasyNight helfen.

Häufige Fragen

Verhaltensanpassungen wie regelmäßige Schlafzeiten, Reduktion von Koffein und Alkohol sowie eine schlaffördernde Umgebung können die Schlafqualität verbessern. Entspannungstechniken wie Atemübungen und progressive Muskelentspannung können ebenfalls hilfreich sein. Diese Methoden sind besonders effektiv bei gelegentlichen Schlafproblemen​.

Bei längerfristigen oder stark belastenden Schlafstörungen ist professionelle Hilfe ratsam. Psychotherapeutische Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische Therapie können helfen, schlafstörende Gedanken und Verhaltensmuster zu ändern. Diese Therapien zielen darauf ab, die Schlafqualität durch mentale und emotionale Anpassungen zu verbessern​.

Rezeptfreie Schlafmittel umfassen Präparate mit Melatonin, Tryptophan, GABA sowie pflanzliche Mittel wie Baldrian und Lavendel. Diese Mittel sind in Drogerien und Onlineshops erhältlich und haben meist weniger Nebenwirkungen als verschreibungspflichtige Medikamente. Trotzdem sollte ihre Einnahme nicht langfristig ohne Rücksprache mit einem Arzt erfolgen​.

Verschreibungspflichtige Schlafmittel können starke Nebenwirkungen und ein hohes Suchtpotenzial haben. Es ist wichtig, sie nur kurzzeitig und unter ärztlicher Aufsicht zu verwenden. Häufige verschreibungspflichtige Schlafmittel umfassen Benzodiazepine, Z-Substanzen und bestimmte Antidepressiva​​.

Bei sekundären Schlafstörungen, die durch andere Erkrankungen oder Medikamente verursacht werden, müssen die zugrunde liegenden Ursachen behandelt werden. Eine Veränderung der Schlafgewohnheiten und die Einnahme natürlicher Schlafmittel können ergänzend helfen. Die Behandlung sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen​.

Quellenangaben

  1. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/19-Millionen-sind-medikamentenabhaengig-297111.html
  2. https://media.dav-medien.de/sample/9783769251111_p.pdf
  3. Wade A et al: Efficacy of prolonged release melatonin in insomnia patients aged 55 80 years: quality of sleep and next-day alertness outcomes. Curr. Med. Res. Opin. 2007;23:2597-605.
  4. Wade A et al: Efficacy of prolonged release melatonin in insomnia patients aged 55 80 years: quality of sleep and next-day alertness outcomes. Curr. Med. Res. Opin. 2007;23:2597-605.
  5. Lemoine P et al.: Prolonged-release melatonin improves sleep quality and morning alertness in insomnia patients aged 55 years and older and has no withdrawal effects. J. Sleep. Res. 2007;16:372-80.
  6. Luthringer, R., Muzet, M., Zisapel, N., & Staner, L. (2009). The effect of prolonged-release melatonin on sleep measures and psychomotor performance in elderly patients with insomnia. International clinical psychopharmacology, 24(5), 239-249.