GoEasy Ratgeber: Cannabis

Anwendungsgebiete, medizinische Wirkung, rechtliche Fragen, Beschaffung & mehr

Seit April 2024 unterliegt medizinisches Cannabis nicht mehr dem Betäubungsmittelgesetz, sondern gilt als Arzneimittel. Das macht es für Ärztinnen und Ärzte einfacher, Cannabisprodukte zu verschreiben. Patientinnen und Patienten stehen jedoch zunächst vor einem – manchmal verwirrenden – neuen Themenfeld. Hier erfährst Du alles rund um medizinisches Cannabis – von Anwendung und Darreichungsformen bis hin zu Therapie und Verschreibung. 

Unser Ratgeber

Medizinisch geprüft durch
unser internes Medical Team

Letzte Änderung:

24.6.2024

Das Wichtigste in Kürze
  • Medizinisches Cannabis ist nur auf Rezept erhältlich und bedarf immer einer ärztlichen Verschreibung.
  • Bereits seit 2017 wird Cannabis von Ärztinnen und Ärzten als Medizin unter anderem bei chronischen Schmerzerkrankungen, Migräne, Untergewicht, Muskelkrämpfen und psychischen Störungen wie PTBS oder ADHS verschrieben.
  • Auch wenn Cannabis nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, gibt es rechtliche Vorschriften zur Teilnahme am Straßenverkehr, Reisen und mehr.

Cannabis: Neue Regelungen seit 1.4.2024

Bereits seit 2017 können Ärztinnen und Ärzte bei schwerwiegenden Erkrankungen medizinisches Cannabis als Arzneimittel verschreiben. Bis zum 1. April 2024 fiel medizinisches Cannabis jedoch unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), was die Verschreibung stark reglementierte.

Mit der neuen Gesetzgebung, die seit 1. April 2024 in Kraft ist, kann medizinisches Cannabis weiterhin als Arzneimittel unter den geltenden sozialrechtlichen Voraussetzungen verordnet werden. Ein spezielles Betäubungsmittelrezept ist jedoch nicht mehr erforderlich. Es genügt ein normales Rezept.

Das Anwendungsspektrum ist breit und reicht von chronischen Schmerzen und Schlafstörungen über Fibromyalgie (anhaltende Schmerzen im Bereich der Muskeln und Sehnenansätze) und Restless-Legs-Syndrom bis hin zu Migräne und ADHS.

CBD und THC: Was können Cannabinoide?

Marihuana, Hanf, THC und CBD – geht es um Cannabis, herrscht oft noch leichte Begriffsverwirrung. Entscheidend für die Verwendung von Cannabis als Medizin sind die sogenannten Cannabinoide CBD und THC: Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen, die in der Hanfpflanze vorkommen. In ihrer Wirkweise sind beide erprobt, aber äußerst unterschiedlich.

So kann nur THC – bei entsprechender Dosierung – eine psychoaktive, berauschende Wirkung entfalten, CBD nicht. Und dennoch wirkt CBD unter anderem schmerzstillend und entzündungshemmend. In Cannabis-Produkten werden beide Wirkstoffe häufig in unterschiedlichen Konzentrationen und Mischungsverhältnissen gemeinsam verwendet. Erfahre mehr über die Wirkstoffe der Hanfpflanze und ihre Anwendung als Medizin im Ratgeber Medizinisches Cannabis.

Ein Joint vom Arzt? Wie man medizinisches Cannabis erhält und anwendet

Erhältlich ist Cannabis in Deutschland nur auf ärztliches Rezept, welches bei Apotheken vor Ort oder in zertifizierten Online-Apotheken eingereicht werden kann. Ob man dann Blüten, Öle, Tropfen, Kapseln oder Tabletten erhält, hängt vom Anwendungsfall und der Einschätzung der Ärztin / des Arztes ab. Am häufigsten wird medizinisches Cannabis als Extrakt in Tropfenform oder als Fertigarznei in Tabletten- und Kapselform verabreicht.

Die bekannteste und am häufigsten mit Cannabis assoziierte Anwendungsform gibt es bei medizinischem Cannabis jedoch nicht: rauchen. Medizinisches Cannabis wird grundsätzlich nicht als Rauchware angeboten. Genauer gesagt, ist der Konsum von Cannabisblüten unter Beimischung von Tabak zwar möglich, aber aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht ratsam. Eine gute Alternative: das Inhalieren medizinischer Cannabisblüten über Inhalatoren. Weitere Informationen zu verschiedenen Cannabis-Produkten und ihrer sicheren Anwendung erfährst Du im Ratgeber Medizinisches Cannabis.

Autofahren, Reisen & Co: Rechtliche Themen rund um medizinisches Cannabis

Darf ich mit medizinischem Cannabis im Gepäck überallhin reisen? Welche Mengen darf ich besitzen? Unter welchen Bedingungen und bis zu welchem Grenzwert darf ich nach der Einnahme von Cannabis-Produkten am Straßenverkehr teilnehmen? Da der Konsum von medizinischem Cannabis nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, sondern jetzt rechtlich dem „Gesetz zur Versorgung mit Cannabis zu medizinischen und medizinisch-wissenschaftlichen Zwecken“ (Medizinal-Cannabisgesetz – MedCanG) zugeordnet ist, gibt es neue gesetzliche Rahmenbedingungen. Was es für Patientinnen und Patienten zu beachten gilt, erfährst Du in unserem Ratgeber Medizinisches Cannabis.

Häufige Fragen

Im GoEasy Ratgeber findest Du Informationen und Hintergrundwissen zum Thema medizinisches Cannabis. 

Wenn Du mal keine Informationen zu Deiner Frage finden solltest, wirf gerne einen Blick in unsere FAQ. Wir helfen Dir auch gerne persönlich weiter: Schreib uns oder ruf uns einfach an. Wir freuen uns sehr über Feedback und Anregungen, wie wir Dich noch besser unterstützen können.

Die GoEasy Ratgeberartikel werden von unserem Inhouse-Redaktionsteam verfasst. Die ärztliche Prüfung übernimmt unser internes Medical Team.

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Quellenangaben

1. Brandt, M. (2018, November 30). Medizinisches Cannabis in Deutschland. Statista Daily Data. https://de.statista.com/infografik/9533/verwendung-von-medizinischem-cannabis-in-deutschland/

2. BFARM - Medizinisches Cannabis. (2023, June 6). BFARMWEB. https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Medizinisches-Cannabis/_node.html