Schlaflose Nächte, Albträume oder Schlafwandeln - unser Schlaf kann auf die unterschiedlichsten Weisen gestört werden. Um diese lange Liste an Schlafstörungen in ein System zu bringen, werden sie auf unterschiedliche Weise kategorisiert: zum Beispiel bezüglich ihrer Ursachen, ihrer Dauer, oder ihrer Symptomatik¹.
Die Insomnie, übersetzt: Schlaflosigkeit, ist unter den Schlafstörungen am weitesten verbreitet. Fast jeder wird schon mal die Erfahrung gemacht haben, nicht schlafen zu können - aus den verschiedensten Gründen: So kann es der zu späte Espresso, der Vollmond oder die Aufregung vor einer Prüfung oder Reise sein, die einen mal wachhalten. Genauso können aber auch schwerwiegende Belastungen, Schmerzen oder Sorgen den Schlaf behindern. Das kann sich als kurzfristige Schlafprobleme äußern, aber auch zu einer chronischen Schlafstörung ausreifen.
Sowohl bei Einschlaf- als auch bei Durchschlafstörungen gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, Schlafquantität und Schlafqualität zu verbessern: Schlafhygieneregeln, natürliche Schlafmittel und in schwereren Fällen Psychotherapie oder eine medikamentöse Behandlung.
Parasomnien sind Phänomene, die während des Schlafes auftreten, ohne dabei direkt seine Erholsamkeit zu beeinträchtigen ³. Bei der Einordnung von Parasomnien ist ihr Zeitpunkt im Schlaf relevant. Im Schlaf wechseln sich vier Phasen von Einschlafen, Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf ab. Zusammen ergibt das einen Schlafzyklus von etwa 90 Minuten, der jede Nacht vier bis fünf Mal stattfindet.⁴
Die Parasomnien dieser Kategorie finden im Leicht- oder Tiefschlaf statt.
Non-REM-Schlaf Parasomnien haben folgende Merkmale gemeinsam:
Parasomnien im REM-Schlaf treten überwiegend im REM-Schlaf und damit häufiger in der zweiten Hälfte der Nacht auf.
REM-Schlaf-Verhaltensstörung: übertriebene Motorik während des Träumens (Trauminhalte werden mit echten Bewegungen “ausgelebt”), Gefahr von Verletzungen
Parasomnien, die unabhängig von der Schlafphase auftreten:
Bei einer Hypersomnie fühlen sich die Betroffenen, als könnten sie nicht genug Schlaf bekommen. Daher wird Hypersomnie umgangssprachlich auch als Schlafsucht bezeichnet.
Unter die Hypersomnie fallen verschiedene Störungsbilder, wie z.B.
Hauptmerkmal schlafbezogener Atmungsstörungen ist eine ungewöhnliche Atmung während des Schlafes: Das kann sich auf das Atemmuster, Atempausen oder die Luftversorgung beziehen. Die Atmungsstörungen können, selbst wenn der oder die Betroffene sie nicht bemerkt, stark die Qualität des Schlafes beeinträchtigen und zu Tagesmüdigkeit führen.
Atmungsprobleme im Schlaf treten häufig auf. So leidet jeder fünfte Erwachsene unter schlafbezogenen Atmungsstörungen.⁶
Zentrales Schlafapnoesyndrom: Atmungsantrieb im Nervensystem wird gehemmt, kein Signal zur Atmung gesendet oder weitergeleitet - im Unterschied zur obstruktiven Schlaf-Apnoe sind Atemwege aber frei!
Schlafbezogene Bewegungsstörungen sind als einfache Bewegungen, die den Schlaf behindern, definiert. Sie können für die Betroffenen bewusst oder unbewusst ablaufen - relevant für die Diagnose ist, ob sie die Schlafqualität und Lebensqualität am Tag beeinträchtigen.
Der für das das RLS typische Bewegungsdrang und das Kribbeln in den Beinen sind für Betroffene sehr unangenehm. Auch Krämpfe oder Schmerzen können dazu kommen. Meist tritt die Symptome erst auf, wenn der Körper zu Ruhe kommt und die Muskeln sich entspannen. Dadurch wird das Einschlafen zur Belastungsprobe.
Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein: von Eisenmangel oder einer Schwangerschaft bis hin zu Schädigungen der Nerven oder Gelenke.
Bei der PLMS können zusätzlich die Arme von der Bewegungsstörung betroffen sein: Arme und Beine bewegen sich in Phasen mal einseitig, beidseitig, symmetrisch oder getrennt voneinander. Häufig treten die PLMS in Kombination mit anderen Störungen des Schlafes auf, wie dem Restless-Legs-Syndrom, der REM-Schlaf-Verhaltensstörung, der Narkolepsie oder der Schlafapnoe. Die Schlafqualität kann massiv gestört sein, sodass die Betroffenen tagsüber müde sind.
Die PLMS ist im höheren Alter sehr häufig. Von Menschen, die das 50. Lebensjahr überschritten haben, sind bis zu 30% betroffen.⁹
Bei der Schlafrhythmusstörung funktioniert die innere Uhr nicht richtig: Sie ist nicht optimal auf den Hell-Dunkel-Zyklus, den Rhythmus von Tageslicht und Nacht, eingestellt. Gründe dafür sind häufig ungünstige äußere Umstände, genauso spielen aber auch körperliche Faktoren eine Rolle:
Insomnien sind Schlafstörungen, bei denen Betroffene Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen haben. Akute Insomnien dauern weniger als drei Monate und sind oft an spezifische Auslöser gebunden. Chronische Insomnien halten länger als drei Monate an und sind nicht nur durch äußere Faktoren wie Lärm bedingt.
Parasomnien sind ungewöhnliche Phänomene, die während des Schlafes auftreten, ohne direkt die Erholsamkeit zu beeinträchtigen. Beispiele sind Schlafwandeln, Nachtschreck, und Schlafparalyse. Diese Ereignisse treten entweder im Non-REM- oder REM-Schlaf auf.
Hypersomnie bezeichnet übermäßige Schläfrigkeit am Tag und ein stark erhöhtes Schlafbedürfnis. Es gibt verschiedene Formen wie Narkolepsie, idiopathische Hypersomnie und das Kleine-Levin-Syndrom. Diese Störungen haben oft einen neurologischen Ursprung.
Schlafbezogene Atmungsstörungen umfassen Schnarchen, Hypoventilation und obstruktive Schlafapnoe. Diese Störungen können die Schlafqualität erheblich beeinträchtigen und zu Tagesmüdigkeit führen. Obstruktive Schlafapnoe ist durch Atemaussetzer bedingt und geht häufig mit Schnarchen und morgendlichen Kopfschmerzen einher.
Schlafbezogene Bewegungsstörungen sind repetitive Bewegungen während des Schlafs, die die Schlafqualität stören können. Beispiele sind das Restless-Legs-Syndrom (RLS) und periodische Bewegungen der Gliedmaßen (PLMS). Diese Störungen führen oft zu Schlafunterbrechungen und Tagesmüdigkeit.