Einschlafprobleme, nächtliches Herumwälzen, häufiges Aufwachen - das alles sind Symptome einer Schlafstörung, genauer genommen einer Insomnie. Doch Schlafstörungen zeigen sich nicht nur in der Nacht: Kurzer und wenig erholsamer Schlaf führt auch am Tag zu Beschwerden, sodass Betroffene ständig müde aber schlaflos sind.
Im weiteren Sinne beschreiben Schlafstörungen jede deutliche Abweichung vom normalen Schlaf. Unterschieden wird dabei zwischen mehreren Formen von Schlafstörungen, etwa Insomnie, Hypersomnie oder Parasomnie. Die Mehrheit der Betroffenen leidet jedoch unter einer Insomnie, welche durch Ein- und Durchschlafstörungen gekennzeichnet ist.
Frei übersetzt bedeutet Insomnie „Schlaflosigkeit“. Das mag in die Irre führen, denn die Betroffenen können zwar schlafen, jedoch ist der Schlaf meist verkürzt und/oder wenig erholsam. Kurz: Die Schlafqualität und Schlafquantität sind bei der Insomnie beeinträchtigt.
Unabhängig von der Ursache der Schlafstörung unterscheidet man zwischen zwei Arten von Symptomen. Diese können abwechselnd oder gemeinsam auftreten:
Jeder Mensch hat ein individuelles Schlafbedürfnis und Schlafempfinden. Dieses ist etwa durch das Alter, Aktivitäten am Tag oder die Gene beeinflusst. Entsprechend solltest Du Dich bei der Einschätzung Deiner Schlafprobleme eher an Deiner persönlichen Einschätzung, und weniger an objektiv messbaren Schlafparametern, orientieren:
✓ Hast Du das Gefühl, genug zu schlafen?
✓ Fühlst Du Dich am Morgen erholt?
✓ Kommst Du morgens fit aus dem Bett?
✓ Bist Du tagsüber voll leistungsfähig?
Ab und zu schlecht zu schlafen ist völlig normal. So kommt es etwa vor einer Prüfung, einem Vorstellungsgespräch oder einer Reise schnell zu Ein- oder Durchschlafproblemen. Solche Schlafprobleme gehen vorüber und sind kein Grund zur Sorge. Nach dem ICD-10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten) gelten Schlafstörungen sogar erst dann als “krankhaft”, wenn die Symptome länger als 4 Wochen andauern.
Die Symptome in der Nacht bzw. am Morgen betreffen den Schlaf selbst. Zentral ist dabei das Gefühl, nicht ausreichend oder schlecht zu schlafen und sich somit nicht genug zu erholen. Typische Insomnie Symptome in der Nacht sind:
Die Symptome von Schlafstörungen sind nicht auf die Nacht begrenzt: Schlechter und zu kurzer Schlaf belastet auch den Alltag und wird schnell zu einem 24-Stunden-Problem. So machen sich Betroffene in der Nacht Sorgen, am nächsten Tag ohne ausreichend Schlaf nicht genug leisten zu können, während sie am Tag Angst vor der nächsten schlaflosen Nacht haben. Ergo: Die Gedanken kreisen 24/7 um das Thema Schlaf - ein Teufelskreis.
Dieser Teufelskreis beeinflusst die Betroffenen Tag und Nacht und verstärkt die Symptomatik und den Kern des Problems: Die Schlaflosigkeit. Hinzu kommen noch weitere emotionale, kognitive und körperliche Insomnie Symptome, die durch die beeinträchtigte Schlafqualität und -quantität entstehen:
Typische Symptome beinhalten verlängerte Einschlafzeiten, häufiges nächtliches Erwachen und frühes Erwachen am Morgen. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, wieder einzuschlafen, und fühlen sich trotz scheinbar ausreichender Schlafzeit nicht erholt.
Tagsüber äußern sich Schlafstörungen durch Erschöpfung, Tagesmüdigkeit, Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen. Betroffene können sich auch unausgeschlafen und antriebslos fühlen, was ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.
Schlafstörungen können zu Angst, Sorgen und depressiven Verstimmungen führen. Die ständige Sorge um den Schlaf und die Angst vor weiteren schlaflosen Nächten verstärken das Problem oft zusätzlich.
Neben den psychischen Symptomen können körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme und erhöhte Anfälligkeit für Infekte auftreten. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann steigen.
Eine Schlafstörung gilt als klinisch relevant, wenn die Symptome länger als vier Wochen anhalten und die Lebensqualität oder Leistungsfähigkeit signifikant beeinträchtigen. Bei anhaltenden Schlafproblemen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.