Wie bei jedem Medikament können auch bei der Anwendung von medizinischem Cannabis Nebenwirkungen auftreten. Insbesondere die psychoaktive Wirkungvon THC, das Bewusstsein und Wahrnehmung beeinflusst, führt häufig zu Verunsicherung. Dieser Artikel erläutert, welche Faktoren die Wirkungsdauer beeinflussen und welche Maßnahmen helfen können, Nebenwirkungen zu vermeiden.
Cannabis wirkt über das Endocannabinoid-System, ein Netzwerk von Rezeptoren, die im ganzen Körper vorkommen. Diese Rezeptoren befinden sich beispielsweise in:
An diese Rezeptoren binden die Cannabinoide THC und CBD. THC wirkt psychoaktiv und beeinflusst das Denken, Fühlen und Wahrnehmen. Es kann Entspannung, Euphorie oder eine veränderte Wahrnehmung auslösen. Außerdem stimuliert es Dopaminrezeptoren im Gehirn, was Bewegung, Motivation und positive Gefühle beeinflusst.
CBD wirkt nicht psychoaktiv. Es wirkt beruhigend und kann die Wirkung von THC abschwächen.
Eine mögliche Nebenwirkung von medizinischem Cannabis ist die psychoaktive Wirkung, die Bewusstsein und Wahrnehmung beeinflussen kann. Dauer und Intensität dieser Nebenwirkung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Eine engmaschige ärztliche Betreuung und regelmäßige Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin sind entscheidend, um eine individuell angepasste Dosierung zu finden und die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.
Bei der Anwendung von medizinischem Cannabis gilt das Prinzip „Start low and go slow“. Das bedeutet, dass mit einer niedrigen Dosis begonnen und diese langsam gesteigert wird. Ziel ist es, die kleinstmögliche Dosis zu finden, die die Symptome lindert und gleichzeitig die Nebenwirkungen minimiert.
Für die psychoaktive Wirkung ist maßgeblich das Cannabinoid THC verantwortlich. Cannabis-Blüten enthalten zwischen 5 % und 30 % THC. Je höher der THC-Gehalt, desto intensiver und länger können mögliche psychoaktive Nebenwirkungen sein. In Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin wird eine Konzentration gewählt, die eine bestmögliche Symptomlinderung bei minimalen Nebenwirkungen ermöglicht.
CBD wirkt nicht psychoaktiv und kann die Intensität der THC-bedingten Nebenwirkungen reduzieren. Sorten mit einem hohen CBD-Gehalt sind daher besonders geeignet, um unerwünschte Effekte wie ein berauschendes Gefühl abzumildern.
Bei regelmäßiger Anwendung kann der Körper eine Toleranz gegenüber medizinischem Cannabis entwickeln. Die psychoaktive Wirkung wird dann als weniger intensiv empfunden. Oft sind jedoch höhere Dosen notwendig, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Dies sollte immer unter ärztlicher Aufsicht geschehen, um Risiken zu vermeiden.
Neben der psychoaktiven Wirkung können bei der Einnahme von medizinischem Cannabis auch weitere Nebenwirkungen auftreten:
Darüber hinaus kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Daher sollte eine Anwendung von medizinischem Cannabis stets unter ärztlicher Begleitung erfolgen, um Risiken zu minimieren.
Die psychoaktive Wirkung von medizinischem Cannabis wird durch das Cannabinoid THC ausgelöst, das auf das Endocannabinoid-System im Körper wirkt. Dauer und Intensität dieser Nebenwirkung hängen von verschiedenen Faktoren ab: THC-Gehalt, Cannabis-Sorte, Art der Einnahme, Dosierung und individuelle Verträglichkeit. Ein hoher CBD-Gehalt kann die psychoaktive Wirkung abschwächen und verkürzen. Dagegen führt regelmäßiger Konsum häufig zu einer Gewöhnung, wodurch die subjektive Wahrnehmung der Wirkung abnimmt.
Ja, die Ziele der Anwendung unterscheiden sich deutlich. Medizinisches Cannabis wird so dosiert, dass die Symptome gelindert werden und die psychoaktive Wirkung möglichst gering ist. Beim Freizeitkonsum steht die bewusstseinsverändernde Wirkung im Vordergrund, die intensiver sein und länger anhalten kann. Da die genaue Zusammensetzung von Freizeit-Cannabis oft nicht bekannt ist, ist die Abschätzung der Wirkungsdauer und -intensität oft schwieriger als bei medizinischen Produkten.
Die genaue Wartezeit hängt von der aufgenommenen Menge, der Darreichungsform und der individuellen Reaktion ab. Bitte beachte, dass individuelle Faktoren und gesetzliche THC-Grenzwerte im Blut eine wichtige Rolle spielen. Bitte sprich daher unbedingt mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin, um mögliche Risiken zu minimieren.
Bei regelmäßiger Anwendung tritt ein Gewöhnungseffekt ein: Die wahrgenommene Intensität und Dauer der Wirkung nimmt ab. Die THC-Konzentration in Blut und Urin bleibt jedoch nachweisbar. Es ist daher wichtig, diese Restwerte vor der Teilnahme am Straßenverkehr oder dem Bedienen schwerer Maschinen zu berücksichtigen.
Ja, Sorten mit höherem THC-Gehalt haben eine stärkere und länger anhaltende Wirkung. Die Wahl der Sorte sollte immer in Absprache mit einem Arzt / einer Ärztin erfolgen, um die bestmögliche Balance zwischen Symptomlinderung und unerwünschten Nebenwirkungen zu finden.