Bei bestimmten Erkrankungen kann medizinisches Cannabis Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern. Deshalb sehen immer mehr Menschen in der Anwendung eine hilfreiche Therapieoption. Doch wie wird man eigentlich Cannabis-Patient / -Patientin? Hier erfährst Du alles über die Voraussetzungen und wie Du Cannabis auf einem Rezept verschrieben bekommst.
Es gibt derzeit keine genaue Auflistung, bei welchen Erkrankungen Ärzte / Ärztinnen medizinisches Cannabis verschreiben können. Sie beurteilen im Einzelfall und überprüfen, ob Du bestimmte Voraussetzungen erfüllst:
Zu den häufigen Einsatzgebieten zählen:
Es gibt Hinweise, dass medizinisches Cannabis auch bei Angst- und Schlafstörungen, Tourette-Syndrom, ADHS und Migräne helfen könnte.
Es ist nicht für jeden geeignet, medizinisches Cannabis anzuwenden. Während es für einige Personengruppen absolut ausgeschlossen ist, kommt es bei anderen nur unter strenger ärztlicher Kontrolle infrage.
In bestimmten Fällen darf medizinisches Cannabis aufgrund erheblicher Gesundheitsrisiken nicht verwendet werden. Diese absoluten Kontraindikationen umfassen:
In den folgenden Fällen ist eine Behandlung unter ärztlicher Kontrolle und mit besonderer Vorsicht möglich:
Die Verschreibung von medizinischem Cannabis folgt einem strukturierten Prozess, der sicherstellt, dass diese Therapieform individuell auf Deine Bedürfnisse abgestimmt wird.
Schritt 1: Erstgespräch mit einem Arzt / einer Ärztin
Deine Therapie beginnt mit einem ausführlichen Gespräch mit einem Arzt / einer Ärztin, der / die Erfahrung mit der Verschreibung von medizinischem Cannabis hat. In diesem Gespräch geht es um Deine Beschwerden, bisherigen Behandlungen und die Möglichkeit einer Therapie mit Cannabis.
Schritt 2: Diagnose und Therapieentscheidung
Dein Arzt / Deine Ärztin dokumentiert anhand Deiner Diagnose Deine bisherige Krankengeschichte. Auf dieser Grundlage kannst Du ein Rezept für medizinisches Cannabis erhalten, wenn nichts gegen die Einnahme spricht und die Verordnung als sinnvoll erachtet wird.
Schritt 3: Verordnung
Je nach Situation gibt es zwei Möglichkeiten, wie Du Dein Rezept erhalten kannst:
Schritt 4: Therapiebeginn
Nach der Verordnung erhältst Du Dein medizinisches Cannabis in der Apotheke. Dein Arzt / Deine Ärztin gibt Dir klare Anweisungen zur Einnahme und Dosierung.
Schritt 5: Regelmäßige Kontrolle
Während der Therapie finden regelmäßige Kontrolltermine statt, bei denen Dein Arzt / Deine Ärztin die Wirkung, mögliche Nebenwirkungen und die Dosierung überprüft. So wird sichergestellt, dass die Therapie optimal auf Dich abgestimmt bleibt. Gerade in den ersten Wochen ist eine engmaschige ärztliche Betreuung wichtig.
Um herauszufinden, ob medizinisches Cannabis für Dich als Therapie in Frage kommt, gibt es zwei Möglichkeiten: den klassischen Praxisbesuch oder eine telemedizinische Beratung.
Wenn Du keinen Arzt / keine Ärztin in Deiner Nähe findest, der / die Dir medizinisches Cannabis verschreiben kann, kannst Du Dich an einen auf Telemedizin spezialisierten Online-Arzt / Ärztin wenden.
Das sind die Vorteile, online Cannabis-Patient / -Patientin zu werden:
Wenn Du Cannabis-Patient / -Patientin werden möchtest, musst Du bestimmte individuelle Voraussetzungen erfüllen, die eine sorgfältige ärztliche Beurteilung erfordern. Diese kann in einer Arztpraxis oder per Videosprechstunde erfolgen. Ob Dir also medizinisches Cannabis verschrieben wird, hängt zum Beispiel von Deiner Erkrankung, Deinen Symptomen und Deiner bisherigen Behandlung ab.
Um Cannabis-Patient zu werden, kannst Du bei Deinem Arzt / Deiner Ärztin ein Rezept für medizinisches Cannabis anfordern. Diese Anfrage kann online oder in der Praxis erfolgen, und der Arzt / die Ärztin wird Deine Krankengeschichte sowie die spezifischen Symptome prüfen, um festzustellen, ob eine Behandlung mit Cannabis für Dich sinnvoll ist.
Ja, prinzipiell kann jeder niedergelassene Arzt / jede Ärztin in Deutschland (mit Ausnahme von Zahnmediziner:innen und Tiermediziner:innen) medizinisches Cannabis verschreiben, sofern die Therapie als sinnvoll erachtet wird.
Du benötigst ein gültiges Rezept von einem Arzt / einer Ärztin.
Die Krankenkasse kann die Kosten für medizinisches Cannabis übernehmen, wenn eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt und alternative Therapien ausgeschöpft sind.
Um Cannabis verschrieben zu bekommen, muss der Patient / die Patientin in der Regel an einer schwerwiegenden Erkrankung leiden, für die medizinisches Cannabis eine therapeutische Option darstellt. Der behandelnde Arzt / die behandelnde Ärztin prüft die medizinische Vorgeschichte, aktuelle Symptome, mögliche Behandlungsalternativen und ob durch Cannabis eine Verbesserung der Symptome zu erwarten ist.