Indica-Sorten sind für ihre entspannende und beruhigende Wirkung bekannt, während Sativa-Sorten eher anregend und belebend wirken. Die Wirkung von Cannabis ist jedoch viel komplexer, als diese einfache Einteilung vermuten lässt. Terpene und Cannabinoide spielen eine wichtige Rolle bei der Wirkung von Cannabis auf den Körper. In diesem Artikel erklären wir, worin sich Indica und Sativa wirklich unterscheiden und welche Faktoren die Wirkung beeinflussen.
Sativa und Indica sind zwei verschiedene Unterarten von Cannabis, die sich in Aussehen, Wirkung und medizinischer Anwendung unterscheiden:
Traditionell wird angenommen, dass Indica-Sorten beruhigende und entspannende Wirkungen haben, während Sativa-Sorten belebend und anregend wirken. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass die Wirkung einer Cannabis-Sorte vor allem von der genauen chemischen Zusammensetzung abhängt, insbesondere von den enthaltenen Cannabinoiden und Terpenen. Diese Faktoren können die Wirkung stärker beeinflussen als die reine Sativa- oder Indica-Zuordnung.
Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) sind die Hauptbestandteile in Cannabis, die für die therapeutische Wirkung verantwortlich sind.
Früher ging man davon aus, dass Indica-Sorten mehr CBD und weniger THC enthalten, während Sativa-Sorten tendenziell mehr THC und weniger CBD enthalten. Diese Annahme ist jedoch veraltet. Neuere Studien zeigen, dass der Cannabinoid-Gehalt von Cannabis-Sorten nicht strikt an die Indica- oder Sativa-Zuordnung gebunden ist, sondern je nach Züchtung, Anbaumethode und Verarbeitung stark variieren kann.1
Neben den Cannabinoiden spielen Terpene eine wesentliche Rolle bei der Wirkung von Cannabis. Diese für den Geruch verantwortlichen pflanzlichen Verbindungen können die Wirkung der Cannabinoide beeinflussen und deren Effekte abwandeln.
Terpene sind chemische Verbindungen in Cannabis, die maßgeblich für den Geruch und Geschmack verantwortlich sind und die Wirkung der Pflanze beeinflussen können. Sie spielen eine zentrale Rolle dabei, ob eine Sorte eher beruhigend oder anregend wirkt.
Wichtige Terpene sind unter anderem:
Im Zusammenspiel mit Cannabinoiden wie THC und CBD können Terpene deren Wirkung verstärken oder abwandeln – ein Phänomen, das als „Entourage-Effekt“ bezeichnet wird. Dieser Effekt bedeutet, dass die verschiedenen Bestandteile einer Cannabis-Sorte zusammen stärker wirken können als jeder einzelne Bestandteil für sich. Studien zeigen, dass zwei Cannabis-Sorten mit gleichem THC- / CBD-Gehalt aufgrund ihrer unterschiedlichen Terpen-Zusammensetzung sehr unterschiedliche Wirkungen haben können.1
Die meisten modernen Cannabis-Sorten sind Hybride, die durch gezielte Kreuzung von Indica- und Sativa-Sorten entstanden sind. Diese Kreuzungen kombinieren die Eigenschaften beider „Elternpflanzen“ und bieten eine größere Vielfalt an Wirkungen. Je nach genetischer Zusammensetzung können Hybride eine Vielzahl von Wirkungen haben – von beruhigend bis anregend.
Hybride werden in 3 Hauptkategorien eingeteilt, je nach dem Anteil an Indica- und Sativa-Genen, der die Wirkung und mögliche medizinische Anwendungen beeinflusst:
Durch diese Kreuzungen kann ein breiteres Wirkspektrum erzielt werden, was die Entwicklung von Cannabis-Sorten ermöglicht, die auf spezifische medizinische Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Die Einteilung von Cannabis in Indica und Sativa bietet eine erste Orientierung, erfasst aber nicht die gesamte Komplexität der Wirkungen. Während Indica häufig mit einer beruhigenden Wirkung in Verbindung gebracht wird, ist Sativa für ihre stimulierenden Eigenschaften bekannt. Die tatsächliche Wirkung einer Cannabis-Sorte hängt jedoch entscheidend von der Zusammensetzung der Cannabinoide und Terpene ab. Daher ist eine sorgfältige Auswahl der Sorte notwendig. Eine enge Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt ist bei der Auswahl der geeigneten Sorte unerlässlich.
In der Regel ist eine Indica-Sorte die bessere Wahl, da sie für ihre beruhigenden Eigenschaften bekannt ist und bei Schlafstörungen potenziell helfen kann. Eine Sorte mit einem höheren CBD-Gehalt und einem beruhigenden Terpen-Profil (z. B. Myrcen) könnte diese Wirkung noch verstärken.
Indica-Sorten sind für ihre potenziell entspannenden und beruhigenden Eigenschaften bekannt, die bei Schlafstörungen, Angstzuständen und chronischen Schmerzen helfen können. Sativa-Sorten hingegen bieten potenziell stimulierende Effekte, die bei Müdigkeit, ADHS und depressiven Verstimmungen hilfreich sein könnten. Es gibt jedoch keine strikte Trennung – die Wirkung kann je nach Zusammensetzung der Cannabinoide und Terpene variieren.
Ja, viele der heute erhältlichen Cannabis-Sorten sind Hybride, die sowohl entspannende als auch stimulierende Eigenschaften in sich vereinen können. Daher wird die klassische Unterscheidung zwischen Indica und Sativa zunehmend als ungenau angesehen.
Sativa-Sorten haben oft ein süßes oder kräuterartiges Aroma, das durch Terpene wie Limonen geprägt ist. Indica-Sorten werden häufiger als erdig oder muskatartig beschrieben, was auf Terpene wie Myrcen zurückzuführen ist.
Indica-Sorten haben potenziell beruhigende Eigenschaften, die bei Angst und Stress helfen könnten. Eine Sorte mit einem hohen CBD-Gehalt und entspannenden Terpenen wie Myrcen könnte dafür geeignet sein. Bitte besprich Deine Therapie mit einem Arzt oder einer Ärztin und lass sie regelmäßig überwachen.
Indica wird oft als beruhigend beschrieben, während Sativa eher stimulierend wirken kann. Heute weiß man, dass die tatsächlichen Wirkungen vor allem durch Cannabinoide wie THC und CBD sowie durch Terpene bestimmt werden. Hybrid-Sorten kombinieren oft sowohl entspannende als auch stimulierende Eigenschaften und können individuell unterschiedliche Wirkungen aufweisen.