Häufige Fragen
Bisherige Untersuchungen liefern Hinweise darauf, dass medizinisches Cannabis depressive Symptome lindern kann. Allerdings ist die wissenschaftliche Evidenz bisher begrenzt und widersprüchlich. Es gibt Hinweise darauf, dass insbesondere THC auch gegenteilige Wirkungen haben und die Symptome sogar verschlimmern kann.
THC und CBD beeinflussen über das Endocannabinoid-System Appetit, Schmerzempfinden, Schlaf und Stimmung. Die gleichzeitige Wirkung auf die Produktion und Regulierung von Botenstoffen wie Dopamin und Serotonin könnte ebenfalls einen Einfluss haben. Es gilt als bestätigt, dass Depressionen unter anderem durch ein Ungleichgewicht dieser Botenstoffe verursacht werden können.
Die am besten untersuchten und für die Linderung von Depressionen relevantesten Cannabinoide sind THC und CBD. Andere Cannabinoide wie Cannabigerol (CBG), Cannabinol (CBN) oder das synthetische Hexahydrocannabinol (HHC) sind weniger erforscht.
Die bisherige Forschung reicht nicht aus, um medizinisches Cannabis als Therapie der ersten Wahl zu empfehlen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass insbesondere Betroffene, die auf herkömmliche Medikamente nicht ausreichend ansprechen, von einer Behandlung mit medizinischem Cannabis profitieren könnten. Weitere Studien sind erforderlich, um diese Ansätze genauer zu untersuchen.
Zu den Nebenwirkungen von THC-haltigem Cannabis gehören eine erhöhte Herzfrequenz, Schwindel, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, verstärkte Angstsymptome und Abhängigkeit. Das nicht psychoaktive CBD hingegen verursacht weniger ausgeprägte Nebenwirkungen; hier stehen Müdigkeit, leichte Beruhigung und Mundtrockenheit im Vordergrund.
In hohen Dosen und bei längerem Gebrauch kann Cannabis depressive Symptome und Antriebsstörungen verstärken. Junge Menschen bis ca. 32 Jahre scheinen besonders gefährdet, da Cannabis-Konsum in der Entwicklungsphase mit einem erhöhten Risiko für Angststörungen und Depressionen einhergeht.9