Für viele Menschen, die an Neurodermitis leiden, sind Juckreiz und Entzündungen der Haut eine große Belastung. CBD kann zur Linderung der Symptome beitragen und wird als mögliche Behandlungsmethode erforscht. Erste Studien zeigen positive Effekte. Die Studienlage reicht aber noch nicht aus, um die Wirksamkeit umfassend zu beurteilen.
Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bekannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Sie betrifft bis zu 15 % der Kinder und 5 % der Erwachsenen und zählt damit zu den häufigsten Hauterkrankungen. 1 Die Krankheit ist nicht ansteckend und verläuft bei den Betroffenen schubweise. Das bedeutet, dass sich die Symptome phasenweise verschlimmern und dann wieder abklingen.
Die genauen Ursachen von Neurodermitis sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass eine genetische Veranlagung eine wichtige Rolle spielt. Bei Betroffenen ist die Hautbarriere oft geschwächt, wodurch die Haut leichter Feuchtigkeit verliert und empfindlicher auf Allergene und Reizstoffe wie z. B. Pollen und Hausstaub reagiert. Zusätzlich können Stress und Umweltbedingungen wie Kälte oder trockene Luft die Symptome verschlimmern.
Neurodermitis äußert sich vor allem durch anhaltenden Juckreiz, der die Betroffenen stark belastet. Zudem neigt die Haut zu starker Trockenheit und kann sich entzünden. In akuten Phasen können sich Rötungen, Schwellungen und manchmal auch nässende Bläschen bilden. Nach den Schüben neigt die Haut zur Schuppenbildung und wird durch wiederholtes Kratzen dicker und rauer, was die Beschwerden noch verstärken kann.
Die Grundlage jeder Behandlung von Neurodermitis ist eine gute Hautpflege. Feuchtigkeitsspendende Cremes und milde Reinigungsprodukte helfen dabei, die Hautbarriere zu stärken und den Feuchtigkeitsverlust zu minimieren.
Bei akuten Entzündungen werden häufig kortisonhaltige Cremes eingesetzt. Kortison ist ein Steroidhormon, das entzündungshemmend wirkt, aber nur für eine begrenzte Zeit – meist zwei bis vier Wochen – angewendet werden darf. Bei längerem Gebrauch können Nebenwirkungen wie Hautverdünnung, Pigmentveränderungen und Gefäßerweiterung auftreten. Außerdem besteht die Gefahr eines Rebound-Effekts, bei dem die Entzündung nach dem Absetzen wieder auftritt und sich verschlimmert.
In Fällen, in denen eine längere Behandlung erforderlich ist, kommen oft Calcineurininhibitoren – Arzneistoffe mit entzündungshemmender und immunsuppressiver Wirkung – zum Einsatz. Diese Medikamente sind eine Alternative zu Kortison, da sie bei Langzeitanwendung weniger Nebenwirkungen verursachen.
Bei schwereren Formen von Neurodermitis kann auch eine Phototherapie (UV-Therapie) eingesetzt werden. Durch kontrollierte Bestrahlung der Haut mit ultraviolettem Licht lassen sich Entzündungen reduzieren und die Symptome lindern.
Die mögliche Wirkung von Cannabis bei Neurodermitis beruht darauf, wie der in Cannabis enthaltenen Wirkstoffs CBD (Cannabidiol) auf das sogenannte Endocannabinoid-System des menschlichen Körpers Einfluss nimmt. Dieses System ist für viele wichtige Prozesse im Körper verantwortlich, darunter auch die Regulation von Hautfunktionen: Linderung von Entzündungen und Schmerzen sowie der Feuchtigkeitsversorgungder Haut.2 Bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis können diese Prozesse gestört sein, was zu einer Verstärkung der Symptome führt.
CBD besitzt entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften. Studien haben gezeigt, dass der Wirkstoff das Endocannabinoid-System aktivieren kann und somit vielfältige Eigenschaften auf die Haut ausübt:3
Diese Eigenschaften machen CBD besonders nützlich bei Hautproblemen wie Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis) und Akne. Allerdings gibt es noch Lücken im Verständnis der genauen Wirkmechanismen und Anwendungsmöglichkeiten auf der Haut.
Die Erforschung von CBD als mögliches Mittel zur Behandlung von Neurodermitis hat bereits erste wissenschaftliche Erkenntnisse erbracht.
In einer methodisch sorgfältig durchgeführten Studie4 wurden drei Patientengruppen mit Neurodermitis untersucht. Eine Gruppe erhielt eine Creme mit CBD und Aspartam, eine zweite Gruppe verwendete nur CBD, und die dritte Gruppe erhielt ein Placebo.
Nach 14 Tagen berichteten 50 % der Patientinnen und Patienten, die die CBD-Aspartam-Creme verwendeten, von einer deutlichen Linderung ihrer Symptome. Sie erreichten, dass ihre Haut nahezu oder komplett symptomfrei war. In der Gruppe, die nur CBD-Creme verwendete, zeigten 20 % der Patientinnen und Patienten milde Verbesserungen, die jedoch nicht signifikant waren. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kombination von CBD und Aspartam bei der Behandlung von Neurodermitis wirksamer ist als CBD allein.
Eine weitere Studie6 untersuchte die Wirkung eines THC-armen Pflanzenextraktes bei der Behandlung von Neurodermitis. Bereits wenige Minuten nach der Anwendung berichteten die Patientinnen und Patienten über eine deutliche Linderung des Juckreizes. Im Vergleich zu Kortisoncremes, die bei längerer Anwendung Nebenwirkungen wie Hautverdünnung, Pigmentveränderungen oder Gefäßerweiterungen hervorrufen können, zeigte das Pflanzenextrakt eine vergleichbare oder sogar bessere Wirksamkeit – und das ohne diese Nebenwirkungen.
Obwohl die bisherigen Ergebnisse vielversprechend sind, sind weitere Studien erforderlich, um die Langzeitwirkung und Sicherheit dieser Behandlungsmethode zu bestätigen.
Die bisherigen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass CBD-haltige Cremes eine Ergänzung bei der Behandlung von Neurodermitis sein könnten. CBD kann aufgrund der beruhigenden Eigenschaften Juckreiz und Entzündungen lindern. Allerdings sind weitere Studien notwendig, um die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode vollständig zu bestätigen.
CBD (Cannabidiol) ist in der Forschung zu Neurodermitis am weitesten untersucht. Es zeigt in Studien entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften und könnte Juckreiz reduzieren. Es sind jedoch weitere Studien zur langfristigen Wirkung erforderlich.
Zur Behandlung von Neurodermitis wird üblicherweise eine CBD-haltige Creme verwendet. Diese kann direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden, um Juckreiz und Entzündungen zu lindern.
CBD ist in der Regel gut verträglich. In seltenen Fällen kann es jedoch zu Hautirritationen, Juckreiz oder Rötungen kommen. Sollte eine Unverträglichkeit auftreten, musst Du die Anwendung sofort stoppen und Deinen Arzt / Deine Ärztin konsultieren.
Im Gegensatz zu Kortison, das erst nach mehreren Tagen wirkt, setzt die Wirkung von CBD-haltigen Cremes meist innerhalb weniger Minuten nach dem Auftragen ein und hält in der Regel 12 bis 24 Stunden an.
Welches Produkt Du verwendest, solltest Du mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin besprechen. Es können grundsätzlich Cremes, Lotionen oder Öle mit CBD verwendet werden.
Ja, es ist möglich, CBD-Produkte mit anderen Behandlungen zu kombinieren. Es ist jedoch wichtig, vorher Deinen Arzt / Deine Ärztin zu konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen zu besprechen und gegebenenfalls die Dosierung anderer Medikamente anzupassen.